Frühsommer 2002. Ich studiere im 6. Semester Erziehungswissenschaften auf Diplom an der Universität Hamburg und habe mich bereits früh dafür entschieden, mich mit dem Schwerpunkt Erwachsenenbildung zu beschäftigen. Die Arbeits- und Organisationspsychologie, BWL und Wirtschaftsenglisch ergänzen meinen Stundenplan. Mein Steckenpferd ist die Personalentwicklung und insbesondere das Lernen Erwachsener im Arbeitsumfeld. Soweit, so gut. Ich bin also mitten drin im Hauptstudium und bekomme von meiner Professorin Angelika Wagner eine Anfrage. Ob ich mir vorstellen könne, das Experinnen-Beratungsnetz zum Thema Mentoring im Rahmen eines Studienprojekts zu unterstützen?
Dazu muss man wissen, dass in meinem Studiengang zwei Praktika vorgesehen waren. Das erste im Grundstudium hatte ich in der Abteilung Management Training bei der Lufthansa Technical Training AG absolviert. Für das zweite hatte ich noch keinen Plan. Nun erfuhr ich, dass ich statt eines Praktikums auch ein sogenanntes Studienprojekt machen konnte.
Mein Interesse war geweckt und das einjährige Projekt sollte sich als Startpunkt einer Liaison entwickeln, die bis heute anhält. Ehrlicherweise war ich damals froh, dass mir das Projekt in den Schoß fiel! Wie das manchmal so ist, wenn man alle Studienbälle in der Luft halten möchte, ganz viele "Scheine" macht und einen hohen Anspruch an sich hat...
Nun bekam ich die Möglichkeit, mich in dieser Arbeitsstelle der Universität Hamburg mit dem Thema und der praktischen Umsetzung dieses Konzepts zu beschäftigen. Die Arbeitsstelle war von Professorin Angelika Wagner 1989 gegründet worden. Das Expertinnen-Beratungsnetz war mit der Idee entstanden, dass Frauen ehrenamtlich andere Frauen in ihrer beruflichen Entwicklung beraten und begleiten. Diese Kurzzeitberatung stand allen Frauen offen und hieß später dann – Mentoring. Außerdem hat die Arbeitsstelle auch innovative Angebote für Studierende konzipiert, bei denen es um den Berufseinstieg ging. An einem solchen Pilotprotjekt nahm ich später im Jahr 2005 selber als Mentee teil. (Die Arbeitsstelle wurde im Jahr 2018 geschlossen und die Mentoringangebote wurden in das Career Center der Universität integriert.)
Zurück in die Jahre 2002/2003: Ein Jahr nach der Anfrage meiner Professorin hatte ich nicht nur fast sämtliche Mentoringprogramme in Deutschland für eine Recherche durchforstet und auf einer Liste aufgeführt (das war damals noch möglich, heute wäre die Liste telefonbuchdick). Ich hatte auch einen fulminanten Einblick in die Anliegen der Ratsuchenden und den Prozess der Vermittlung an Mentorinnen gewonnen.
Was danach kam? Viele Berührungspunkte mit dem Thema Mentoring bis heute.
Eine kleine Chronik:
2003: Im Praktikum in der Personalentwicklung der OTTO GmbH & Co KG Beschäftigung u.a. mit dem Thema Mentoring
2004: Diplomarbeit zum Thema "Mentoring als Karriereförderinstrument in Unternehmen"
2005: Teilnahme als Mentee am Berufseinstiegsmentoring des Expertinnen-Beratungsnetz
2009/2010: Entwicklung und Durchführung von Assessment Centern im Expertinnen-Beratungsnetz/Mentoring für das Mentoringprogramm Unica für Studentinnen und Doktorandinnen mit Führungsinteresse
2015/2016: Konzeptionierung und Einführung von "DynaMent", dem Mentoringprogramm für Nachwuchswissenschaftlerinnen der Naturwissenschaften am Campus Bahrenfeld der Universität Hamburg
2016-2021: Leitung und Durchführung des "Mentoring im Berufsübergang - Gender und Diversität als Potenzial" für Studierenden und Absolvent*innen an der HAW Hamburg
seit 2019: Engagement als Mentorin für neue Mitarbeitende an der HAW Hamburg
seit 2021: Konzeptionierung und Durchführung von "Gate Opening intersektional", einem Förderprogramm für Nachwuchswissenschaftlerinnen mit Coaching- und Mentoringangeboten
seit 2019 bin ich freiberuflich als MentoringManagerin tätig.
"You can't connect the dots looking forward; you can only connect them looking backwards. So you have to trust that the dots will somehow connect in your future.” Steve Jobs
Die Punkte verbinden: Im Jahr 2002 hatte ich keine Ahnung, wo ich mal landen würde und dass mich das Thema 20 Jahre später immer noch fesseln würde. Aber ich hatte Vertrauen in das, was mich trug: mein Interesse an den faszinierenden Lern- und Entwicklungsfähigkeiten von Menschen.
Möchten Sie auf meine Expertise bauen? Rufen Sie mich an und wir entwickeln gemeinsam Ideen für Ihr Mentoringprogramm!
Photo by Lucas Benjamin on unsplash.com
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